Familien haben es nicht leicht. Corona hat etliche neue Anforderungen gebracht, jedoch keinerlei neue Entlastungen. In einem Interview mit der F.A.S. (erschienen bereits am 3. Mai, nachzulesen hie) beschreibt Kommunikationswissenschaftlerin Kellner-Zotz, dass während der Corona-Zeit sogar zu beobachten war, dass sich Familien noch mehr auf sozialen Medien inszenierten. Dadurch träten sie in Konkurrenz und gerieten in eine „Wettbewerbsspirale“.
Mehr lesenVoller Bewunderung habe ich mir Rezos neues kleines Video über die Fernsehsendung "Germany`s next Topmodel" angeschaut. Es ist das eine, wahrzunehmen, welche unwürdige Behandlung die Kandidatinnen dort erfahren. Es ist noch einmal eine ganz andere Sache, sich hinzustellen und dies öffentlich auszusprechen und zu belegen.
Mehr lesenWas steht ihr da uns schaut in den Himmel?, sollen zwei Engel bei der Himmelfahrt Jesu ja gefragt haben. Die Antwort der Jünger ist nicht überliefert. Ich antworte.
Mehr lesenPfingsten kommt bestimmt - aber ob ich dann noch den Zettel finde, der mir heute bei der Suche nach etwas anderem in die Hände fiel? Vor Jahren (vor Corona, also quasi in einem anderen Leben) hatte ich den Kolleginnen an der Wallstadtschule einen kleinen Gruß zu Pfingsten in die Fächer gelegt. Hatte ich komplett vergessen, bis ich das Kärtchen heute wiederfand. Was soll ich sagen: Meine eigenen Worte von damals haben mir tatsächlich für den morgigen Religionsunterricht einen Motivationsschub gegeben: "Pfingsten ist für mich das Fest, das am besten zu dem passt, was in Schulen passieren und gelingen kann." Der Heilige Geist weht, wo er will. Manchmal direkt aus der eigenen Unordnung...
Mehr lesenSo zieht nun an als die Auserwählten Gottes, als die Heiligen und Geliebten, herzliches Erbarmen, Freundlichkeit, Demut, Sanftmut, Geduld - was ist das für ein Outfit? Und wie trägt man das heute? Ich hatte am Wochenende predigtfrei, aber diesem Impuls (von @FrauAuge) wollte ich doch nachspüren. Entstanden ist dieser Text.
Mehr lesenIn der Woche nach Ostern fing es an. Seiher streikt der Teil in mir, der sonst schreibt und sich mitteilt und kreativ ist. Meistens hilft da viel Geduld und viel Freiheit. Und gute Nachrichten schaden natürlich auch nicht. Zum Beispiel die, dass ein Text von mir veröffentlicht wurde! Und zwar hier:
Nach zwei Jahren Pause feierten wir heute wieder einen ökumenischen Gottesdienst am ostermonatg in Wallstadt. Hier die Predigt:
Zu Ostern die Geschichte von Jona im Fisch? Ostern muss es doch um Jesus gehen, um die Auferstehung, um neues Leben! Nicht darum gefangen zu sein im Fischbauch. Im Dunkeln. Wo es wahrscheinlich streng nach Fisch riecht. Bitte. Ostern ist Luft, Licht, Frühling, Aufleben. Raus aus den Federn, das ist Ostern. Das Leben neu in Angriff nehmen!
Mehr lesenFrohe Ostern!
Nach zwei Jahren wieder eine Osternacht zu feiern, darauf hatte ich mich sehr gefreut. Abgespeckt noch, sehr abgespeckt: EIn Innenraum-Abendmahlskonzept haben wir noch nicht, also fiel das aus. Einen Täufling hatten wir auch nicht. Osternacht ohne Taufe und Abendmahl - die Erfüllung war es nun nicht gerade.
Mehr lesenMit meiner lieben bayrischen Kolegin Esther Böhnlein habe ich dieses Jahr gemeinsam an der Karfreitagspredigt gearbeitet. Wie das so ist, beim kreativen Schreiben, sind auch einige Entwürfe entstanden, Skizzen, die dann doch nicht im Wortlaut in einer der beiden Predigten unterkamen. In kreativen Prozesse sind solche vermeintlichen "Sackgassen" selbstverständliche und wichtige Schritte. Seltsam, dass es trotzdem im kreativen Prozess "Leben" so schwer fällt, die vermeintlichen Sackgassen als dazugehörig anzunehmen!
Mehr lesenIn Johannes 17 ist ein Gebet von Jesus überliefert. Jesus schaut zurück auf sein Leben und sagt zu Gott: „Nun wissen sie, das alles, was du mir gegeben hast, von dir kommt.“ Alles, was Gott in uns hinein gelegt hat, leuchten zu lassen – dazu habe ich Palmsonntag in der Predigt ermutigt.
Mehr lesenVom Literaturhaus Sant Jakobi gibt es unter #gemeinsamschreiben in diesem Jahr ganz tolle kreative Schreibanregungen für Pfarrer*innen zur Karwoche und Ostern. heute habe ich mich dem Predigttext für Karfreitag angenähert. Erste Aufgabe: Schreibe eine fiktive Autobiografie zu einer der vielen personen aus der Passionsgeschichte in LK 23!
Mehr lesenGestern habe ich mir den ganzen Tag den Kopf zerbrochen, wie, ob und was ich sinnvolles sagen kann zum Trans Visibility Day. Ich habe da nur die Außenperspektive auf medial Vermitteltes zu bieten, keine eigenen Erfahrungen, Begegnungen, eigentlich also Trans Invisibility Day. Aber ich will auch nicht durch mein Schweigen die Unsichtbarkeit verfestigen. Herausgekommen sind diese kleinen Verse. Für alle queeren Menschen, die hier lesen. Für alle, die wirklich Trans VISIBILITY Day feiern. Und auch für dich. Zuspruch des Evangeliums.
Mehr lesenBlau und gelb – überall leuchteten in den warmen Märztagen die ukrainischen Farben. Auch in der Natur: Gelbe Schlüsselblumen, Narzissen oder Forsythienzweige vor blauem Himmel. Die Forsythie ist übrigens nur für Menschen schön: Bienen und andere Insekten gehen leer aus. Die Pflanze hat weder Nektar noch Pollen.
Mehr lesenVor einer Weile haben Marcus Held und ich hier debattiert, ob das Lied "Erhalt uns, Herr, bei denem Wort" noch singbar ist. Die Debatte ist unserem lieben Kollegen Dr. Joachim Vette von Sanctclara nicht aus dem Kopf gegangen. Er hat Textbausteine der pro- und der contra-Seite sowie eigene Gedanken zusammengestellt und mir geschickt. Jetzt wo Krieg in Europa herrscht, bringt das Lied nochmal ganz neue Seiten zum Klingen...
Cool, wie lebendig der Blog gerade ist! Danke für alle Rückmeldungen!
Ein Gastbeitrag von Joachim Vette.
Mehr lesenHeute ist Tag 11 für mich mit Coronainfektion - der Selbsttest ist immernoch positiv und ich fühle mich auch noch krank. Gerade zieht mich das voll runter.
Mehr lesenZwei Jahre lang blogge ich nun schon unter dem Titel "Corona-Tagebuch" - und jetzt erstmals im Wortsinn. Und das auch nur ganz kurz. Ich hab nämlich Corona und Fieber und ein maulendes Kleinkind, das ebenfalls positiv ist. Und auch Dankbarkeit: Dass der Kinderarzt mich gleich mitgetestet hat, die Hausärztin telefonisch mich krankgeschrieben, die Nachbarn einkaufen, die Ältesten einspringen und wir alles in allem mittendrin in einem gut funktionierenden Gemeinwesen leben!
Heute ist es genau zwei Wochen her. Da saßen die Ältestenkreise der vier Gemeinden im Mannheimer Osten beieinander. Im Zirkuszelt - dort passten wir auch mit Abständen in einen großen Kreis. Thema: Die Zukunft der Kirchengebäude in der Region. Die Mitgleiderzahlen gehen zurück, das Geld genügt nicht ansatzweise mehr, um alle Kirchen in Stand zu halten. Was also nun? Es war klar, dass die Empfehlung lauten würde, einige Kirchen mittelfristig aufzugeben. Passend dazu, brach während der Sitzung ein gehöriger Sturm los und rüttelte am Zeltdach.
Mehr lesenZum Frauentag heute ein Gastbeitrag. Ich habe diesen Text meiner Mutter als sechzehnjährige gelesen und nie vergessen. Als ich neulich zur Einführung von Diakonin Mickel in der Unionskirche in Käfertal saß und all die geschnitzten Männer auf mich herabschauen sah, dachte ich sofort an die Worte meiner Mutter und gestaltete in Gedanken die Kirche um...
Ein Gastbeitrag von Monika Baltes.
Mehr lesenWarum gibt es auf diesem Tagebuch bisher eigentlich nichts zum Überfall auf die Ukraine zu lesen? Teilweise lag es sicherlich daran, dass ich eine Woche Urlaub hatte. Überwiegend aber daran, dass mir die Ungeheuerlichkeit eines Angriffskriegs in Europa schier die Sprache verschlägt.
Mehr lesenMeine Familie ist nicht sonderlich harmonisch, meine Eltern schon ewig geschieden. Wenn es jedoch eines gibt, wo wir uns in der Familie einig sind und immer waren, dann in unserer Liebe zu Gerd. Er ist am 15.2. im Alter von 78 Jahren nach langer Alzheimer-Erkrankung gestorben. Wenn Karneval kommt, erinnere ich mich besonders an ihn - denn Karnevalssonntag war ich von Kindesbeinen an regelmäßig bei ihm zu Gast.
Mehr lesenDas Lied gehört zum Ur-Bestand protestantische Frömmigkeit. Und doch löst es gemischte Gefühle aus. Sein drängender Gegenwartsbezug in Text und Melodie mag verschrecken. Und dennoch gibt es gute Gründe dafür, dass das Lied auch in den aktuellen Zeiten einen wichtigen Beitrag leisten kann - so jedenfalls die Meinung unseres Lehrvikars Marcus Held.
Ein Gastbeitrag
Mehr lesenEs gibt so Lieder, die gehen mir einfach nicht über die Lippen. „Erhalt uns Herr bei deinem Wort“ ist so eins. Ur-evangelischer Kernbestand, oft umgedichtet, mal als Parodie, mal als „Update“, doch nie so, dass ich es gerne singen würde oder könnte. Am ehesten noch die Parodie: „Erhalt uns, Herr, bei deiner Wurst, / Sechs Maß, die löschen einen den Durst.“
Mehr lesenSchulaufsatz Gedichtinterpretation. 9. Klasse. Wir bekamen das Aufgabenblatt ausgeteilt und lasen aufgeregt das Gedicht in der Hoffnung, dass uns dazu etwas einfallen würde. Bevor ich mit Schreiben anfing, seufzte ich. Das Gedicht war wunderschön! Ich wusste in diesem Augenblick: Dieses Gedicht, diese Worte werden ich mein Leben lang nie mehr vergessen. Das Gedicht war von Reiner Kunze: Die Liebe.
Mehr lesenDie Eistanz-Olympiasieger Gabriella Papadakis und Guillaume Cizeron trugen bei ihrer Kür ungewöhnlich leuchtende Farben. Sie ein goldenes Kleid, er ein knallrotes, hautenges Oberteil. Und zwar wirklich knallrot. Weder passen die Kostüme der beiden sonderlich gut zueinander, noch scheinen zur Musik zu passen, einer Elegie für Cello und Klavier.
Mehr lesenAls Gabrielle Papadakis und Guillaume Cizeron heute morgen zu Gold liefen, war ich als großer Eislauf-Fan natürlich live vorm Fernseher dabei. Das Programm der beiden kannte ich schon. Doch heute morgen, vielleicht der frühen Stunde geschuldet?, konnte ich erstmals auch Worte finden, Deutungen für das, was der Tanz auf dem Eis in mir auslöst: Sie tanzen davon, wie gemeinsame Trauer aussehen könnte, wenn sie gelingt.
Mehr lesenHeute habe ich über Jonatan gepredigt. Jonatan, den Sohn Sauls. Jonatan, der David liebte. Mitten im Philisterkrieg, in der rauhesten Zeit, eine innige Liebesgeschichte zwischen zwei Männern. Sie noch einmal nachzulesen, in ganzer epischer Breite, von 1. Samuel 13 bis 2. Samuel 1 kann ich nur empfehlen. Wie diese beiden Liebenden miteinander so ganz anders umgehen und reden als im Alltag, sprich: Im Krieg. Wie grausam ihre Feldzüge beschrieben werden: Als Überkompensation? Wie immer wieder die Motive "Sich Verstecken" und "Sich Zeigen" auftauchen. Ich würd am liebsten immer weiter lesen und schreiben und deuten... Hier ein Teil meiner Ergebnisse.
Mehr lesenEine halbe Stunde vor Beginn hab ich mich noch damit gebrüstet, wie wir in der Petrusgemeinde immer vom Wetter verwöhnt sind. Da strahlte die Sonne und ich freute mich auf die Kinderdisco im Park. 35 Minuten später stapfte ich als begossener Pudel mehr durch den Schlamm, als das man es noch tanzen nennen konnte, und zog mir meinen Pulli aus (Jacke hatte ich erst gar nicht angezogen... Hochmut kommt vor dem Fall) um den Lautsprecher damit vor dem Unwetter zu schützen.
Mehr lesenMit halbem Ohr hab ich die Ankündigung einer Sendung zum Thema gehört. Mein inneres Bild: Schultern kreisen, Arme schwingen, den ganzen Körper auslockern. Klar, viele Wege fallen weg, ich bin nicht die einzige, die mehr daheim, mehr am Schreibtisch sitzt.
Mehr lesenEs gibt so Tage. Da folgt eine nervige Email auf die andere. Die Bibel bleibt zu. Der Schreibblock bleibt leer. Dass diese Tage nicht "sinnlos" oder "vertan" sind, daran hat mich heute ein Gedicht erinnert, das Pfarrerin Annette Lapp getwittert hat.
Mehr lesenOlympia und ich, dass ist wahrscheinlich so, wie für ausgetretene Ex-Christen Weihnachten: Kein Glaube mehr da, aber feiern will ich schon.
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