Es ist Zeit für mich, Abschied zu nehmen. Von heute an brauche ich meine Kraft zum Kisten packen und Dateien verschieben, zum Abschließen des Alten und zur Vorbereitung aufs Neue. Vielen, vielen Dank fürs Lesen. Vielen Dank für allen Austausch, der darüber entstanden ist. Vielen Dank für die technische Starthilfe zu Beginn. Es war schön, hier zu schreiben. Möge die Straße uns mal wieder zusammenführen und bis dahin Gott seine schützende Hand über uns halten.
Sag doch, warum jubelst du?
Jubele ich denn?
Du bist doch froh.
Ich sehe es dir an: Innerlich jubelst du.
Ja, ich jubele.
Aber warum.
Weil ich froh bin.
Aber warum bist du froh?
Einfach so.
Mehr lesenBald ist wieder Gemeindefest bei uns. Am 20. mai feiern wir mit der katholischen Gemeinde. Auf der Suche nach Bratwurst-Bestellmengen der letzten Feste habe ich eine alte Predigt wiedergefunden. Sie ist von 2016, als Wallstadt 1250. Geburtstag feierte. Da gab es einen ökumenischen Gottesdienst und eine Predigt, auf die ich heute noch stolz bin. Predigttext war 1. Thessalonicher 4, 1-8.
Mehr lesenAls ich gestern am Neckar entlangfuhr, hatte ich plötzlich eine Idee. Angehalten, ins Tablet getippt, bei Instagram gepostet. Ungewöhnlich viele Menschen haben ein Herzchen dafür dagelassen (also für mein Verhältnisse - ich muss mich da wirklich mal fortbilden, jetzt, wo ich anfange, sogar etwas Spaß daran zu finden):
Immer unterwegs
Zwischen Terminen
Zwischen jung sein und alt
Zwischen Geburt und Tod
Immer unterwegs
Und immer schon ganz da
Im Jetzt
Blühende Rapsfelder. So schön! Einfach so schön gelb! Diese Woche war ich dran mit der Telefonandacht. Eigentlich wollte ich über das Packen fürs Konfiwochenende sprechen, hatte auch schon das Manuskript angefangen. Aber dann fuhr ich durch die gelben Rapsfelder, die herrlichen...
Mehr lesenDrei Tage ging das, höre ich jemanden erzählen. Drei Tage im Krankenhaus mit den ganzen Maschinen und allem. Sie kam nicht mehr zu Bewusstsein. Sie hätte das nie gewollt! Drei Tage - dann wurden endlich die Geräte abgeschaltet und sie war erlöst.
Mehr lesenSeit diesem Jahr ist Stefan Scholpp Domprediger in Berlin, davor war er Kollege hier in Mannheim. Vor Jahren schrieben wir uns mal über Kindergebete. Heute bin ich zufällig wieder auf dieses Gebet gestoßen:
Gott schuf die Sonne
und mit ihr das Licht.
Gott schuf die Erde
und auf ihr auch mich.
Ich danke dir, Gott,
für Sonne und Licht,
für Erde und Menschen
und auch für mich.
(von Stefan Scholpp)
Als junges Mädchen war ich absolut West-Side-Story verrückt. Mein kleiner Bruder und ich hörten das rauf und runter, den Film haben wir so oft angeschaut, bis die VHS-Kassette Bandsalat bekam. Mit 13, 14 Jahren haderte ich gehörig mit meinem Aussehen – doch der Soundtrack dieser Jahre war „I feel pretty“! Im Schulchor überlegten wir hin und her, wie wir das Stück selbst aufführen könnten. Da der „Chor“, zumindest der harte Kern, jedoch nur aus fünf Mädchen bestand, gelang es nicht. Einige Stücke haben wir bei Schulkonzerten aufgeführt – ich war immer Riff, der Anführer der Jets.
Mehr lesen„Na, das klingt als gehen hier zwei Hirsche in den Clinch!“, dachte ich mir heute früh, als ich durch den Käfertaler Wald radelte. Dann wunderte ich mich über mich selbst. Dass ich das Geräusch aufeinander treffender Geweihe sofort erkenne und zuordnen kann, hätte ich nicht gedacht. Doch tatsächlich: Hinter der Biegung sah ich das Rotwildgehege.
Mehr lesenMeine Kollegin Heike Helfrich-Brucksch hatte am Mittwoch einen kahlen Zweig mit ins Trauercafé gebracht. Aus dem, was sie dazu sagte, biblischen Worten und eigenen Erfahrungen ist dieser kleine Text entstanden.
Mehr lesenIn Tagebüchern darf man sich auch manchmal Dinge von der Seele schreiben. Zum Beispiel Ängste. Auch, wenn es noch keine Lösungen gibt. Wobei: Für mich ich das Aufschreiben immer schon Lösung. Was ins Wort kommt, verliert ein Stück der wabernden, unheimlichen Macht, die ein Tabu, die etwas Unaussprechliches hat.
Ich hab Ängste aufgeschrieben, die angetippt wurden durch die Erzählung im Lukasevangelium von Jesu Verhaftung. Wie er mit seinen Freunden im nächtlichen Garten ist, betet - und sie schlafen ein. Dann kommen die Wachen und nehmen Jesus gefangen.
Mehr lesenJetzt fallen auch die Masken im Nahverkehr – und es wird wohl Zeit, dass dieser Blog einen neuen Namen bekommt. Corona ist vorbei. Heute schreibe ich auf, was ich daran vermisse.
Mehr lesenEine Jugendliche, die am Sonntag getauft wurde, hatte sich für den Gottesdienst das Thema „Liebe“ gewünscht. „Gott ist Liebe. Wer in der Liebe bleibt, bleibt in Gott und Gott in ihr“, dieser Spruch stand im Mittelpunkt. Ich wollte dieses „in der Liebe bleiben“ mit einer Badewanne vergleichen und zitierte dazu den Spruch: „Liebe ist wie ein Vollbad. Einlassen ist das Wichtigste. Wenn man es dann schön warm hält, kann man es darin aushalten, bis man schrumpelig wird.“ Mindestens ein Gottesdienstbesucher verstand jedoch: „Liebe ist wie ein Vollbart“! Da wäre er wirklich gespannt gewesen, wie es weitergeht…
Also hab ich versprochen, diesen Vergleich im Blog zu bearbeiten.
Mehr lesenIn meiner dicken Schreibrand-Bibel blättere ich gern zu den Timotheus-Briefen (natürlich überspringe ich die misogynen Stellen). Besonders, wenn ich gerade nicht so kreativ bin, wenn irgendwie "nichts kommt". Dann trösten mich immer die Worte in 1. Tim 4, 14-16.
Mehr lesenLiebes Corona-Tagebuch,
nach Weihnachten war ich erschöpft. Irgendwie noch die Gottesdienste an Silvester und Neujahr bewältigen, das hatte ich auf dem Schirm. Ein paar Seelsorgegespräche und feste Termine. Ansonsten habe ich einfach alles schleifen gelassen. Jetzt ist das neue Jahr schon 16 Tage alt, und ich habe noch nicht wieder geschrieben.
Mehr lesenAlle Jahre wieder! Hier ist sie, meine gereimte Weihnachtspredigt, dieses Jahr über Lk 2, 1-20.
Mehr lesenDer Predigttext für den 2. Advent hat mich einfach nicht losgelassen. Drei Miniaturen dazu hatte ich im Gottesdienst anstelle einer Predigt gebracht, aber seither noch weiter daran gebastelt, gespielt, mich selbst getröstet mit Anklängen und Anspielungen an das Heil, das kommt, dem wir getrost schon entgegenblicken können. Jetzt poste ich sie endlich alle miteinander, die Szenen vom Aufblicken und Wiedersehen.
Mehr lesenBei manches ist es das erste Mal "Last Christmas" im Radio. Bei anderen "Macht hoch die Tür" im Gottesdienst. Ein bestimmtes Lied, und dann ist Advent. Wenn ich es mir im halbfertig aufgeräumten Wohnzimmer gemütlich machen will, wenn draußen kalter Nieselregen ist und sich alles sehr nach Ende November anfühlt, dann lege ich Willie Nelson auf.
Mehr lesenZwischen Ewigkeitssonntag und dem 1. Advent komme ich dazu, mal wieder einen Gastbeitrag zu posten. Einen ganz wunderbaren Text übers Trösten und Getröstet werden, den meine Mutter geschrieben hat. Kommt alle gut durch die dunkle Jahreszeit, liebe Leser*innen! Und schreibt mir gerne auch mal etwas!
Mehr lesenAm 29. September habe ich über die Serie "After Life" geschrieben und gefragt: Ist der Heilige Geist die heimliche Superpower der Christen? Oder das Wissen um Gottes Macht?
Für mich sind neue Antworten dazugekommen.
Mehr lesenIn Mannheim wird das Neckarufer renaturiert. Die begradigte, einbetonierte Flussrinne schien vor Jahrzehnten klug. Statt Sumpfland, Chaos und wechselnden Überflutungsflächen sollte Ordnung herrschen. Der Neckar sollte nicht länger mäandern, er sollte sein festes Bett haben, sodass auch Bauprojekte am Ufer Planungssicherheit hätten. Also, schätze ich mal. Ich war damals nicht dabei. Mir ist die Denke ziemlich fremd, der Natur etwas abzustrotzen. Ich bin ein Wohlstandskind, ein Überwohlstandskind. Seit ich mich erinnere war zuviel da und die Natur deswegen in Gefahr.
Mehr lesenFür besondere Gottesdienste wie Jubelkonfirmationen, Osternacht oder Ewigkeitssonntag schaue ich mir zunächst immer einen alten Ablauf an. Dann erinnere ich mich wieder, wie wir es üblicherweise machen hier in Wallstadt, und kann eine passende Form für jedes Jahr erfinden. Für den Ewigkeitssonntag habe ich mir eine Vorlage von vor Corona angeschaut. Und mit großem Erstaunen meine Predigt gelesen. Ich hatte sie komplett vergessen. Für alle Vergesslichen und alle Interessierten hier eine Erzählpredigt rund um Mt 25, 1-13 aus dem Jahr 2019.
Mehr lesenGestern war Martinstag. Heute versuche ich einfach zu beschreiben, was hier am Nachmittag los war. Damit ich es nicht vergessen kann. Denn das wäre wirklich schade – es war ein besonderer Nachmittag!
Mehr lesenManchmal gibt es so Tage, da verbirgt sich Gott. Nicht im großen Weltgeschehen, das meine ich nicht. Da verbirgt sich die Liebe ja oft und lange und vielerorts. Nein, ich meine die Tage, wo sich Gott vor mir verbirgt. Es sind keine schlimmen Tage. Es ist kein boshaftes Fern-Sein. Eher wie eine Auszeit, ganz ruhig.
Mehr lesenVergangene Woche hatte ich plötzlich einen Ohrwurm. Ein Kirchenlied aus meiner Kindheit: „Jetzt ist die Zeit, jetzt ist Stunde, heute wird getan oder auch vertan worauf es ankommt, wenn er kommt.“
Ganz schön steil, denke ich heute.
Mehr lesenDas kleine Wallstadt-Vogelstang-Chorprojekt ist gestern zuende gegangen. Schön war`s! Ein Lied ("Wir schauen der Wahrheit ins Auge") hat mich zu diesen Gedanken angeregt - eigentlich sind sie aber auch eine Auslegung zu Röm 13, 14: Zieht an den Herrn Jesus Christus!
Mehr lesenManchmal fallen bei der Vorbereitung eines Gottesdienstes bereits fertig geglaubte Abschnitte wieder heraus. Manche sind zu schade für den Mülleimer. So geht es mir mit dem Glaubensbekenntnis, das ich aus Versatzstücken des Liedtextes "Es ist Weite in Gotts Gnade" (engl. Original: F.W. Faber, dt.: C. Falkenroth) gebastelt habe. Das Lied singt der Chor am Sonntag - das wird schön!
Mehr lesenWieder einmal bringt mich eine Netflix-Serie zum Nachdenken über theologische Fragen: "After Life". (Übrigens freue ich mich auch immer über Serientipps!) In After Life geht es ums Weiterleben nach einem Trauerfall. Und um Suizid. Das sei wie eine Superkraft, sagt Tony, Hauptfigur der Serie After Life auf Netflix. Er sage und mache jetzt einfach immer was er wolle. Es sei ihm egal, was die anderen denken, denn er könne sich ja immer noch das Leben nehmen. Das ist seine Superkraft: Er hat immer noch einen Weg offen.
Mehr lesenEigentlich arbeite ich gern mit anderen zusammen. Eigentlich. Oft fällt es mir auch sehr, sehr schwer. Ein ganz empfindlicher Punkt von mir ist „Wettkampf“. Ich mag es nicht, wenn es darum geht, irgendetwas um die Wette zu machen. Außer, wenn es explizit als Spiel gekennzeichnet ist. Ich mag nicht verglichen werden, ich mag nicht „besser als“ sein zu müssen, ich mag nicht wetteifern, wer am meisten arbeitet, wo am meisten geboten wird. Konkurrenz ist Gift für die Kooperation. Das gilt auch für kirchliche Entwicklungsprozesse: Ich finde die Vorstellung gut, dass mehrere Gemeinden zusammen arbeiten. Wenn die Gemeinden gleichzeitig im Wettkampf darum stehen, wo Stellen, Gebäude, Strukturen erhalten bleiben, dann verliere ich sofort Lust und Kraft.
Mehr lesenVor zwei, drei Wochen war der bekannte Text vom barmherzigen Samariter dran. Da ich so furchtbar hinterher hänge mit dem Veröffentlichen meiner Gedanken, fange ich mal damit an. Denn das, was ich damals gepredigt habe, liegt mir sehr am Herzen. Und ich solidarisiere mich in Christi Namen mit allen, die unter dem Hashtag #ichbinarmutsbetroffen zeigen und erzählen, wie ihr Alltag aussieht.
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