Christi Himmelfahrt, 26. Mai 2022
Warum ich in den Himmel schau
Ach, ihr Engel. Lasst mich doch! Der Himmel ist so schön! Das weite blau, die Wolken und jetzt, wo die Sonne bald untergeht, all die vielen Farben. Für euch ist das vielleicht nichts Besonderes mehr, weil ihr im Himmel daheim seid. Aber ich schaue gern hinauf. Es lässt mich staunen. Es schenkt mir Freude. Und macht mich auch demütig. Als Jesus lebte, da stellte man sich die Welt noch mehrgeschossig vor, oben der Himmel, getrennt durchs Firmament unsere Erde, drunten die Unterwelt. Heute ist der Wissensstand anders: Wenn ich in den Himmel schaue, dann weiß ich das ganze Universum dort. Weiß unseren blauen Planeten sich um die eigene Achse drehen, seine Bahnen ziehen um die Sonne im luftleeren Weltall. Wo ständig neue Planeten entstehen und vergehen. Wie auch um mich herum das Leben kommt und geht. Bestattungen und Taufen. Krieg und Hochzeiten. Vorfreude aufs Kind und Sorgen ums Auskommen. Vielleicht hat all das, von euch aus gesehen, auch eine gewisse Schönheit und Ordnung. Hier ist es manchmal zu viel für mein enges Menschenherz. Und dann schau ich in den Himmel. Werde wieder ruhiger. Atme und schaue und bete, wie ihr ja auch im Himmel die Psalmen betet:
6 HERR, deine Güte reicht, so weit der Himmel ist, und deine Wahrheit, so weit die Wolken gehen.
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