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Dienstag, 17. mai 2022

Alles irgendwie zusammen halten

12 So zieht nun an als die Auserwählten Gottes, als die Heiligen und Geliebten, herzliches Erbarmen, Freundlichkeit, Demut, Sanftmut, Geduld; 13 und ertrage einer den andern und vergebt euch untereinander, wenn jemand Klage hat gegen den andern; wie der Herr euch vergeben hat, so vergebt auch ihr! 14 Über alles aber zieht an die Liebe, die da ist das Band der Vollkommenheit. 15 Und der Friede Christi, zu dem ihr berufen seid in einem Leibe, regiere in euren Herzen; und seid dankbar. 16 Lasst das Wort Christi reichlich unter euch wohnen: Lehrt und ermahnt einander in aller Weisheit; mit Psalmen, Lobgesängen und geistlichen Liedern singt Gott dankbar in euren Herzen. 17 Und alles, was ihr tut mit Worten oder mit Werken, das tut alles im Namen des Herrn Jesus und dankt Gott, dem Vater, durch ihn.

 

Alles irgendwie zusammen halten (für S.)

 

Im Büro fällt ihr auf

Dass auch die Bluse etwas abbekommen hat

Heute morgen, als die Müslischale umfiel

„kann doch jedem Mal passieren, mach dir keine Sorgen, kleiner Schatz“

Trockene Sachen für den kleinen,

selbst in eine trockene Hose schlüpfen, dann passen aber die roten Schuhe nicht.

Halstuch? Nein, es wird warm. Apropos: Sonnenmilch suchen.

Warum ist der Aufbruch immer so hektisch, egal, wie früh man aufsteht?

Turnbeutel, Sonnenkappe, ach ja, die anderen Schuhe!

Tief durchatmen,

Schlüssel da? Ja, in der Handtasche klappert Metall.

 

Unterwegs kräht der Kleine:

„Und ich flieg, flieg, flieg, flieg wie ein Adler!“

Stehenbleiben, zusammen tanzen und singen und lachen.

Und in dem Augenblick fällt ihr ein:

Die Stofftasche mit dem Ordner steht noch im Flur.

Die Besprechung ist schon zweimal verschoben worden

Zurückrennen?

 

So geht das den ganzen Tag.

Jeden Tag.

Zerrissen zwischen Pflichten,

Zusammengewürfelte Outfits,

Zerknautscht und zerknirscht, weil immer was hinten runter fällt

Zerfledderte Geduldsfäden

Verschobene Termine und Ohrwürmer von Kinderliedern.

Fetzen von Freizeit

das muss alles irgendwie zusammen gehalten werden

 

Die Besprechung um 15:30 fällt aus. Geschenkte Zeit.

Gott sei Dank!

Gäbe genug zu tun.

Sie tut nichts.

Trinkt einen Kaffee.

Summt das Adler-Lied:

„Ich vertraue dir, dem der alles schafft. Und ich flieg, flieg, flieg, mit neuer Kraft.“

Heute mal wieder rausgehen mit dem Kleinen, ihn herumwirbeln, toben.

Womöglich wird er bald zu schwer für so etwas…

Auf der Bluse ist nun ein Kaffeefleck hinzugekommen.

 

Abholen, Heimweg

Handy klingelt: Die Mutter ist gestürzt.

Nix toben im Park.

Kinderserie auf Netflix anschalten,

Handy zwischen Kinn und Schulter geklemmt.

Alles muss irgendwo zwischen geklemmt werden.

Jetzt auch noch Arzttermine.

Wie soll sie es zusammen halten?

Jetzt sitzt sie am Küchentisch und weint.

Gott summt im Himmel das Adlerlied

Und breitet seine Schwingen aus,

sie noch ein Stück zu tragen.

 

Gott ist da

sieht ihr Durchwurschteln,

nickt anerkennend

wenn sie zwischendurch singt und träumt.

„mit Psalmen, Lobgesängen und geistlichen Liedern singt Gott dankbar in euren Herzen“

Die to-do-Liste hat sie heute nicht geschafft,

das schon.

 

Was wäre das ein düsterer Text

Ohne Gott

Der die weinende Frau liebt

Und das ganze Chaos zusammenhält

Mit dem Band der Vollkommenheit

 

Hier geht es zum Adlerlied, dem Hit der Kinderdisco. Es basiert (mutmaßlich) auf dieser Bibelstelle:

30 Jünglinge werden müde und matt, und Männer straucheln und fallen; 31 aber die auf den HERRN harren, kriegen neue Kraft, dass sie auffahren mit Flügeln wie Adler, dass sie laufen und nicht matt werden, dass sie wandeln und nicht müde werden.

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