"Gee, ain`t it funny how time slips away?", fragt Willie Nelson, und ich schaue zurück. Auf das Jahr, das vorbeigerast ist, seit diese CD zuletzt ihre Runden drehte bei mir. Auf die Zeit in dieser Stadt.

Ich hatte mich so gefreut, dass es geklappt hatte mit dem Studienplatzwechsel, von Jena nach Mannheim. Eine Wohnung hatte ich noch nicht gefunen, durfte aber bei einer Schulfreundin unterkriechen. Und drehte und drehte am Radioknopf. Ja, damals gab es noch Radios mit Drehknöpfen, verrückt, wie die Zeit vergeht. In Mannheim, wusste ich, gibt es US Soldaten (ja, damals...). Und wo es US Soldaten gibt, gibt es Country Musik. Muss es doch geben. Und dann plötzlich hatte ich den Sender. Und Willie Nelson sang "How time slips away". 

Letztes Jahr, das weiß ich noch, habe ich die CD mit engem Herzen gehört. Würde die Weihnachtsplanung Bestand haben? Oder wieder ein Lockdown kommen? Jetzt schaue ich zurück wie auf eine entfernte Erinnerung. Corona-Tagebuch heißt dieser Blog noch, aber die Corona-Zeit ist vorbei. Ain`t it funny, how time just slips away?

Vielleicht ist es deshalb mein Advents-Soundtrack: Der ganze Blues über alles, was vergeht. Da stimme ich mit ein, fühle mich verstanden, wenn ich gar nicht mehr weiß, wohin noch mehr Erinnerungen passen sollen. Und strecke mich nach dem unvergänglichen Heil, das mir entgegen kommt. 

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