Singt dem HERRN ein Danklied und lobt unsern Gott mit Harfen, der den Himmel mit Wolken bedeckt und Regen gibt auf Erden. (Psalm 147)

Am Dienstag, den 12. Juli waren die Erzieher*innen aller evangelischen Kitas in den Petruspark eingeladen. „Sekt und Segen“, sollte die Veranstaltung heißen. Die Idee: Kurzer gemeinsamer Gottesdienst, darin Angebot zur Einzelsegnung für die Erzieher*innen, anschließend Stehempfang. Als Geste der Bestärkung und Anerkennung nach zwei Corona-Jahren. Als Möglichkeit der Begegnung und des Austauschs. Joachim Vette von der Erwachsenenbildung SanctClara hatte einen Impuls mitgebracht. Er sprach über Segen, der in der Bibel durchaus oft so dargestellt wird, dass er von oben kommt: Als Regen nämlich. In Psalm 147 heißt es: „Singt dem HERRN ein Danklied und lobt unsern Gott mit Harfen, der den Himmel mit Wolken bedeckt und Regen gibt auf Erden“. Wer wie Joachim Vette (oder ich!) in sehr regenreichen Gegenden aufwuchs, hat es etwas schwerer, den Segen darin zu sehen, dass Gott es regnen lässt. Eher die sonnigen Tage schienen Anlass zum Gotteslob zu geben. Doch in einem Sommer wie diesen, wo alle Sinne spüren, dass die Natur sich nur nach einem sehnt, nach Regen, da ist es plötzlich ganz klar: Das ist Segen, wenn der Asphalt von den ersten Tropfen beginnt zu duften. Das ist Segen, wenn das so dürr und tot aussehende wieder grün und saftig wird. Wenn das Leben wieder Kraft und Saft findet, weiterzugehen. Wenn Gott den Himmel mit Wolken bedeckt und Regen gibt auf Erden.

Es war schön, am 12. Juli, mit den Erzieher*innen zu singen und anzustoßen, während im Hintergrund „Tanzen im Regen“ von den Wise Guys lief. Es war intensiv, die so vielfältigen Segensbitten anzuhören und aufzunehmen, Hände aufzulegen. Besonders intensiv erinnere ich mich an das Gefühl von Gemeinschaft: Wir alle, die wir an diesem heißen Abend auf der braun werdenden Wiese standen, sehnten uns: Nach Regen und darüber hinaus nach Gott, der Saft und Kraft zum Leben schenkt.

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