Vergangenes Wochenende war ich mit meinem Bruder nach Jahren, ach, Jahrzehnten, mal wieder in „West Side Story“. Was soll ich sagen? „When you`re a Jet you`re a Jet all the way“ – ich hätte noch jedes Wort mitsingen können. Erstaunlich, wie tief manches, was in der Jugend auswendig gelernt wurde, drin sitzt. Ob man mich als demenzkranke Oma eines Tages mit Liedern aus der West Side Story erreichen wird?

So vertraut mir die Lieder waren, hörte ich manches doch auch ganz neu. Etwa in der Mitte des Stücks feiern/spielen Maria und Tony Hochzeit. Nach dem Ja-Wort erklang die Musik und mir kitzelten schon die Lippen, die das „M“ bildeten, mit dem das Lied beginnen würde: „make of our hands one hand“.

Erstmals jedoch habe ich richtig geschnallt, dass das ein Gebet ist. Mitten in West Side Story erklingt ein Gebet - und ich war wie blind dafür früher.  Was lehrt uns das? 1. Es lohnt sich, Lieblingsstücke von früher nochmal neu zu hören. Denn Musik passiert beim Hören! 2. Direkt schade, dass ich schon verheiratet bin. Sonst würd ich jetzt sagen: Das singen wir mal bei meiner Hochzeit! (Mitlesende kleine Brüder, die vielleicht nochmal ein großes fest planen, könnten ja mal unverbindlich drüber nachdenken!!!)

Verbinde unsere Hände zu einer Hand!

Verbinde unsere Herzen zu einem Herz!

Verbinde unsere Versprechen zu einem letzten Versprechen!

Nur der Tod kann uns noch scheiden.

Verbinde unsere Leben zu einem Leben!

Tag für Tag zu einem gemeinsamen Leben.

Jetzt beginnt es! Jetzt fangen wir damit an!

Eine Hand. Ein Herz.

Nicht einmal der Tod wird uns noch scheiden.

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