Evangelische
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Montag, 6. Februar 2023

Liebe ist wie ein Vollbart

Hier kommt es:

Liebe ist wie ein Vollbart: Du kannst sie nicht mit Gewalt dazu bringen, zu sprießen.

Liebe ist wie ein Vollbart: Lass sie einfach wachsen!

Liebe ist wie ein Vollbart: Nicht leicht zu durchschauen…

Und vor meinem inneren Augen sehe ich auch noch eine andere Verbindung. Sehe ich ein DIN-A 5 Heft, Blanko, in das ich mit ganz neuen Filzstiften in der zweiten oder dritten Klasse hingebungsvoll einen gelb gelockten Mann male, langhaarig und bärtig, in der Hand einen Eselskinnbacken. Bis heute ist mir in keinem Grundschulbildungsplan die Geschichte von Simson begegnet, aber wir hatten die damals. Das weiß ich noch. So ganz genau bekomme ich sie wahrscheinlich nicht auswendig zusammen, da müsste ich nachschlagen. Aber den Zusammenhang von Haupthaar und Kraft weiß ich noch. Simson ist Gott geweiht, von klein auf, kein Schermesser darf an sein Haar, als Zeichen besonderer Hingabe und Frömmigkeit (oder so). Gott ist mit Simson, und darum ist auch seine Kraft groß. Er kann mit bloßen Händen Säulen und Mauern zum Einsturz bringen, mit einem Eselsknochen eine ganze Armee verdreschen. Klug ist er auch, außer in Liebesdingen. Hat der Simson ein Pech mit den Frauen! Die Frauen die er sich nimmt, nutzen ihn allesamt aus, wollen seine Kraft brechen und Simson sowie sein Volk besiegen. Als die letzte seiner Frauen, Delila, ihm schließlich das Geheimnis entlockt, dass Kraft und Haare zusammenhängen, schneidet sie ihm im Schlaf die Haare ab. Simson wird gefesselt, gefoltert, gefangen. Doch in der Gefangenschaft wachsen die Haare nach und damit auch die Kraft. Simson bringt das Haus zum Einsturz, in dem er gefangen ist, und begräbt seine Frau und etliche andere Philister mit in den Trümmern.

Liebe ist wie ein Vollbart: Beides drückt Verbundenheit mit Gott aus, beides gibt Kraft.

PS: Oh weh, ob mir die Simson-Geschichte heute einfällt, weil ich an die Erdbebenopfer in Syrien und der Türkei denke? Bei Schnee und Frost ohne Zuhause, verschüttet unter Trümmern, voller Angst und Trauer – Herr, erbarme dich!

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